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Preisträger 2003

Mark Roseman | In einem unbewachten Augenblick

Mark Roseman

In einem unbewachten Augenblick

Eine Frau überlebt im Untergrund

aus dem Englischen von Astrid Becker

Aufbau-Verlag
Berlin 2002
ISBN: 3-351-02531-9

Autor

Mark Roseman, geboren 1958 in London, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität von Southampton.
Für die englische Originalausgabe "The Past In Hiding" von "In einem unbewachten Augenblick" bekam er eine Reihe bedeutender Preise, darunter 2000 den Fraenke Prize für das beste historische Werk, der von der Wiener Library, London vergeben wird und 2001 den Wingate Prize für das beste Sachbuch. "The Past In Hiding" wurde außerdem 2000 als Book of the Year vom Sunday Telegraph und Observer vorgeschlagen. Mark Roseman gewann außerdem zahlreiche Stipendien, u.a. für ausgedehnte Recherchereisen in Deutschland. Als Publizist und Wissenschaftler arbeitet er seit Jahren im Bereich der Quellenforschung und analysiert den Stand der historischen Forschung zur NS-Bürokratie, wie unter anderem in seiner Publikation zur Wannsee-Konferenz.

Begründung der Jury

„Mark Roseman macht in seinem Buch ’In einem unbewachten Augenblick’ in exemplarischer Weise deutlich, dass es couragierten Deutschen auch im nationalsozialistischen Terrorsystem möglich war, Verfolgten beizustehen, die ohne fremde Hilfe trotz heldenhaften eigenen Widerstandes nicht überlebt hätten. Damit erinnert er an das Vermächtnis der Geschwister Scholl, in deren Namen der Preis verliehen wird.

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Verleihung

Am 24. November 2003 nahm Mark Roseman in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München den Preis entgegen. Oberbürgermeister Christian Ude und Rosemarie von dem Knesebeck, Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels - Landesverband Bayern e.V., überreichten als Stellvertreter der Stifter die Urkunde.

Die Laudatio hielt der Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler Imo Moszkowicz.

Ansprache von Rosemarie von dem Knesebeck

Geschwister Scholl Preis 2003 | Impressionen | Rosemarie von dem Knesebeck

Magnifizenz, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Professor Roseman, sehr geehrter Herr Moszkowicz, meine sehr verehrten Damen und Herren,

Der Grundstein ist gelegt. Jüdisches Leben in München soll wieder ins Stadtbild integriert werden und damit an Normalität zurückgewinnen. Die glücklicherweise rechtzeitig aufgedeckten Pläne von Neo-Nazis, die Grundsteinlegung des Jüdischen Gemeindezentrums mit einem Blutbad enden zu lassen, waren ein Fanal. Es verhallte.
Pöbel und Politik: Der Bundestagsabgeordnete Martin H. prägte das Unwort vom „Tätervolk“ der Juden, ein Bundesgeneral applaudiert öffentlich. Sprache als Sprengstoff - Worte als Dumdum-Geschosse. Was damit zerstört wird, ist genau jene Normalität, auf die wir mit dem Neubau des Jüdischen Gemeindezentrums alle hoffen

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Laudatio von Imo Moszkowicz

Geschwister Scholl Preis 2003 | Impressionen | Imo Moszkowicz

Lieber Mark Roseman,

im August 1997 schrieben Sie mir, dass sich herausgestellt habe, dass mein Leben einige verblüffende Querverbindungen mit dem Leben von Frau Ellenbogen aufweist, und dass Sie hoffen, dass mich ein paar Fragen dazu nicht zu sehr belästigen.

Marianne Ellenbogen kannte ich nur unter dem Namen Marianne Strauß, und es ist mir sicherlich gestattet, dass ich mich in meiner Laudatio an diesen Namen halte und lediglich anmerke, dass die Namensgleichheit zur einstigen bayrischen Landesmutter nur eine rein zufällige ist.

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Dankesrede von Mark Roseman

Geschwister Scholl Preis 2003 | Impressionen | Mark Roseman

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Frau von dem Knesebeck, Magnifizenz, mein lieber Imo, lieber Vivian und Sandra Ellenbogen, liebe Freunde, sehr verehrte Damen und Herren, ich darf mich zunächst ganz herzlich bedanken für die Ehre, die mir zuteil wird, und Imo für Deine schönen, sehr bewegenden Worte, über die ich mich mehr als gefreut habe.

Imo, daß Du diese Rede gehalten hast, ist für mich eine ganz besondere Freude, denn Dein Leben ist ja in vielfacher Hinsicht mit dem von Marianne verwoben. Du bist in Ahlen/ Westfalen aufgewachsen, einer Kleinstadt, in der Du als Kind neu zugewanderter, sogenannter Ostjuden die Rosenbergs, Mariannes mütterliche Großeltern erlebt hast, eine lang etablierte, wohlhabende deutsch-jüdische Familie.

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